Für Technikjünger gibt es kaum etwas spannenderes, als die öffentlichen Präsentationen des US-amerikanischen Elektronikherstellers Apple, durch die zumeist bahnbrechende Neuerungen in den Fokus der breiten Masse rücken. Vor wenigen Tagen trat Apple-Chef Tim Cook im Rahmen der „Worldwide Developers Conference“ einmal mehr ans Rednerpult und stellte die neue Version des firmeneigenen Betriebssystems iOS vor, die zahlreiche Verbesserungen beinhaltet und für Apple-User ab dem kommenden Herbst zum Download bereitstehen wird.
Plattformübergreifendes Arbeiten
Mit dem mobilen Betriebssystem iOS 8 bläst Apple klar zur Softwareoffensive, um dem Hauptkonkurrenten Android das Wasser abzugraben. Dementsprechend konzentrieren sich die Innovationen auf die Vernetzung verschiedener Geräte sowie die damit einhergehende Verbesserung der Usability. Ausdruck dieser Entwicklung ist die Funktion „Handoff“, mit deren Hilfe das Smartphone mit dem Computer gekoppelt werden kann, sodass das Versenden von Kurznachrichten bequem erledigt werden kann, auch wenn sich das Mobiltelefon nicht in greifbarer Nähe befindet. Darüber hinaus ermöglicht „Handoff“ die systemübergreifende Bearbeitung von Office-Dokumenten, ohne die aufwändige Konvertierung der Dateien. Um von den Vorzügen der Funktion profitieren zu können, ist allerdings das Vorhandensein eines Macs Grundvoraussetzung.
Apple setzt auf Komfort
Auch auf der Kommunikationsebene startet Apple mit dem hauseigenen Kurznachtichtentool „iMessage“ eine Attacke auf den Branchenprimus „WhatsApp“. Zu diesem Zweck orientiert sich das US-Unternehmen an den Stärken der Konkurrenz und schließt mit der „QuickType“ Funktion auch im Bereich der virtuellen Tastatur eine Lücke, auf die von vielen Nutzern seit geraumer Zeit hingewiesen wurde. QuickType ist nicht nur dazu in der Lage, Worte aus Wischbewegungen zu erschließen, sondern trumpft weiterhin mit einer deutlich verbesserten Auto-Vervollständigung auf.
Auch die Sprachassistentin Siri, die bis dato nur per Home-Button aufzurufen war, ist in iOS 8 deutlich schneller zu erreichen. Ein kurzes „Hallo, Siri!“ genügt bereits, um die hilfsbereite Dame auf den Plan zu rufen.
Nutzer profitieren von Familienfreigabe
Die für Familien wohl wichtigste Neuerung ist zweifelsohne die Familienfreigabe, mithilfe derer sich Inhalte wie Musik, Videos und eBooks mit bis zu sechs Benutzern in einem Netzwerk teilen lassen, womit Inhalte nicht mehr vielfach erworben werden müssen, um sie im engsten Kreis nutzen zu können. Weiterhin erlauben erweiterte iTunes-Kontoeinstellungen die strikte Überwachung der Aktivitäten Minderjähriger im App-Store, was im Klartext bedeutet, dass die Sprösslinge erst dann eine Transaktion abwickeln können, sobald diese durch eine erziehungsberechtigte Person freigeben wurde. In den Genuss der Neuerungen kommen allerdings nur Besitzer des iPhone 4s (oder besser). Ältere Geräte werden seitens Apple nicht mehr unterstützt.